Der barrierefreie Umbau des Freilassinger Bahnhofs geht in die Zielgerade: die Bauarbeiten an den Bahnsteigen sind abgeschlossen, die Aufzüge sind in Betrieb und alle Aufgänge können wieder benutzt werden; für den August ist der Abschluss der Maßnahmen geplant. Diese positive Entwicklung nahm die heimische SPD zum Anlass, um auch wegen der Fahrzeuge der Südostbayernbahn nachzuhaken.
Bei einem Besuch der SPD-Landtagsabgeordneten Christiane Feichtmeier in Laufen sprachen die heimische SPD-Ortsvorsitzende Silke Spitzauer und ihre Freilassinger Kollegin Susanne Aigner das Thema an. „Wir freuen uns sehr darüber, dass nach einer seit Januar 2023 andauernden Bauphase mit vielen Belastungen für die Fahrgäste der Umbau am Freilassinger bald abgeschlossen sein wird. Leider endet aber für alle, die Richtung Mühldorf unterwegs sind, die Barrierefreiheit weiterhin am Gleis – in Freilassing, Laufen und bei allen weiteren Bahnhöfen auf der Strecke“, so die beiden Sozialdemokratinnen. Weil weiterhin gebrauchte Dieselfahrzeuge vom Typ VT 628 im Einsatz sind, sind für alle Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, Kinderwägen, Fahrrädern oder schwererem Gepäck immer noch hohe Einstiegshürden zu überwinden.
Der Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion und designierte Landratskandidat Roman Niederberger ist auf der Strecke jede Woche als Berufspendler unterwegs und hat sich über die Hintergründe informiert: im September 2023 hatte die Südostbayernbahn den Zuschlag für den Regionalzugverkehr im Linienstern Mühldorf bis 2035 erhalten. Teil der Ausschreibung war die Verpflichtung zur Schaffung barrierefreier Angebote. Zwischen Mühldorf und Burghausen sollen ab Dezember 2026 barrierefreie Wasserstoff-Neufahrzeuge des Herstellers Siemens zum Einsatz kommen; die Fahrzeuge auf der Strecke München – Mühldorf werden künftig mit einem barrierefreien Steuerwagen ausgestattet sein. Auf dem Abschnitt Mühldorf – Freilassing sollen die derzeitigen Fahrzeuge hingegen erst „schrittweise“ bis Dezember 2028 durch barrierefreie Gebrauchtfahrzeuge abgelöst werden.
Christiane Feichtmeier nahm als Landtagsabgeordnete die Forderung nach schnelleren Fortschritten auf und unterstützte diese: „Im Interesse von älteren Menschen, Radlern, Familien und vor allem Menschen mit Behinderung müssen wir hier zügig vorankommen. Eigentlich sollte laut dem früheren Ministerpräsidenten Horst Seehofer Bayern bereits 2023 vollständig barrierefrei sein; es bleibt aber auch in der zweiten Hälfte der 2020'er Jahr noch viel zu tun“. Sie sagte zu, sich aus Anlass des Umbaus in Freilassing mit einer Anfrage an die Bayerische Eisenbahngesellschaft und das zuständige Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr zu wenden, um den aktuellen Stand der Planungen zu ermitteln und Druck für einen zügige Umsetzung barrierefreier Mobilität auch beim Einstieg in den Zug zu machen.